Die Zufahrt direkt vor dem Bahnhofsgebäude muss erhalten bleiben. Das ist eine der Folgerungen, die die Stadträte der Waiblinger SPD aus der Besichtigung des Bahnhofsgeländes am 30. November 2015 gezogen haben. Neben Mitgliedern der SPD-Gemeinderatsfraktion und des Ortsvereinsvorstands waren auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger und Vertreter der Waiblinger Fahrradvereine gekommen. Vor dem Rundgang stellte der Fraktionsvorsitzende Roland Wied die Ausgangslage vor: Die Gleisanlagen und der Bahnhof selbst gehören der Bahn. Auch der Vorplatz mit dem Parkplatz gehört eigentlich der Bahn, die Stadt hat aber einen Vertrag abgeschlossen, dass sie das Gelände gestalten darf. Weil die Abstellplätze für Fahrräder langsam knapp werden, plant die Stadtverwaltung, auf ein Angebot der Landesregierung einzugehen und einen Fahrradturm für 120 Stellplätze zu bauen, den das Land mit 70 Prozent der Kosten fördern wurde.
Der folgende Rundgang ergab auch zahlreiche Defizite aus dem Bahngelände selbst. Viele Lampen waren defekt und oft lagen gerade sensible Bereich im Dunkeln, wie die Tafel, auf der die Bushaltestellen eingezeichnet sind, oder der Fußweg zwischen den Gleisen 3 und 5. Die Stadträte berichteten, dass die Bahn versprochen habe, bis zur Gartenschau 2019 die Anlagen zu renovieren und auf der Gleisnase hinter dem Bahnhof einen kleinen Park anzulegen. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass direkt vor dem Bahnhof Kurzzeitparkplätze und eine Haltemöglichkeit für Taxis auch dann erhalten werden muss, wenn die Parkplätze für Taxen an eine andere Stelle verlegt werden sollten. Nicht nur für ältere Personen, sondern auch für Menschen mit schwerem Gepäck fanden alle unisono eine Haltemöglichkeit direkt am Gebäude unerlässlich. Der von der Stadt vorgeschlagene direkte Fußweg zur Bahnhofstraße wurde allgemein begrüßt. Die Vertreter der Waiblinger Fahrradclubs hatten den Prospekt für den geplanten Fahrradturm mitgebracht und fragten sich, ob die Abfertigung dort schnell genug ablaufen würde. Im Prospekt ist eine Wartezeit von 40 bis 60 Sekunden angegeben. Wenn morgens viele Radfahrer ankommen, könnten rechnerisch Wartezeiten bis zu 10 Minuten entstehen – auch bei mehreren Eingängen. Die Stadträte versprachen, bei der Offenburger SPD nach Erfahrungen mit dem dortigen Fahrradturm nachzufragen. Die Besichtigung der Fahrradabstellplätze zeigte, dass so ein Turm das gewachsene Durcheinander von Radständern und Boxen durch ein schöner anzusehendes Angebot ersetzen würde. Da es jetzt bei 90 Boxen schon eine Warteliste gibt, muss der Turm aber durch die bestehenden Boxen ergänzt werden. Die bestehenden Boxen könnten zum Beispiel am Ausgang zum Ameisenbühl und am P&R-Parkhaus aufgestellt werden, dann müssten die Radfahrer aus dieser Richtung ihr Rad nicht die Unterführung schieben. Außerdem gibt es zur Zeit eine längere Warteliste für Radboxen am S-Bahnhof Neustadt-Hohenacker, so dass man auch dort einige Boxen aufstellen kann. Bei der Besichtigung der E-Bike-Station stellte sich heraus, dass auch hier die Beleuchtung unzureichend ist und dass das Angebot um eine niederschwelliges Angebot für kurzzeitiges Einstellen ohne Kundenkarte oder Smartphone ergänzt werden könnte. Bei der anschließenden Diskussion im Hotel Koch fasste Stadträtin Sabine Wörner die Ergebnisse zusammen: Die SPD-Fraktion unterstützt den Fahrradturm in Waiblingen, sofern aus Offenbach keine negative Erfahrungen berichtet werden. Die bisherigen Boxen sollen an den Bahnhöfen in Waiblingen und Neustadt-Hohenacker verteilt werden. Die Kurzeitparkplätze direkt am Bahnhof sollen erhalten und besser überwacht werden und die Bahn soll nachdrücklich auf die unzureichende Beleuchtung hingewiesen werden.
