Urs Abelein, SPD-Waiblingen
Der Mangel an kostengünstigem Wohnraum ist unumstritten. Demgegenüber lässt sich über die Mittel, den Mangel zu beseitigen gut streiten. Dabei sollten wir uns zunächst einmal mit den Gründen für diesen Mangel beschäftigen. Korrekterweise muss man auch von einem Mangel an frei verfügbarem, kostengünstigem Wohnraum sprechen. Der Hauptgrund hierfür ist der immer weiter steigende „Verbrauch“ an Wohnraum pro Kopf, welcher aktuell bei ca. 41 m² liegt. Im Vergleich zum Jahr 1990 ist er damit um 17 Prozent angestiegen. Nun können wir niemandem vorschreiben, wie er oder sie zu leben hat, aber wir können versuchen durch attraktive Angebote die Entwicklung in die Richtung zu lenken, die wir für richtig halten.
Schaut man sich das Wohnungsgemenge in Waiblingen an, so fällt auf, dass es vor allem viele größere Wohnungen und Einfamilienhäuser gibt, welche von ein oder zwei Personen bewohnt werden. Aus diesem Grund erscheint mir das Projekt „Neues Wohnen auf der Kober Höhe“ als genau das richtige. Hier sind am Rande eines bestehenden Wohngebiets kleinere Wohnungen vorgesehen, welche das Potenzial haben, dass bestehende größere Wohnungen hierfür aufgegeben werden. Wenn wir es schaffen, dass diese trotz des Neubaus am Ende für die Bewohner günstiger sind als ihre bisherigen Wohnungen, dann wird damit auch ein finanzieller Anreiz gesetzt, seinen persönlichen pro Kopf m² Verbrauch zu reduzieren und Wohnraum für Familien frei zu machen.
Das mögliche Baugebiet am Söhrenbergweg ist für eine dichte Bebauung mit vielen kleineren Wohnungen eher ungeeignet, da eine Erschließung nur durch bestehende Gebiete hindurch möglich ist. Ganz abgesehen davon, stellt sich die Frage des Baugebiets dort zum aktuellen Zeitpunkt gar nicht. Von Seiten einiger Eigentümer besteht keine Verkaufsbereitschaft. Aus diesem Grund ist es nicht zielführend hier eine Bürgerbeteiligung durchzuführen. An was sollen die Bürger denn genau beteiligt werden?
