SPD Waiblingen

Irmgard Bormann gestorben - wir trauern um sie!

Veröffentlicht am 22.03.2013 in Ortsverein

Irmgard Bormann ist am Freitag, 15. März 2013 im Alter von 89 Jahren verstorben. Sie war von 1975 bis 1992 im Gemeinderat der Stadt Waiblingen.

Irmgard Bormann war eine außergewöhnlich engagierte SPD-Stadträtin und setzte sich tatkräftig vor allem für die Belange der sozial Benachteiligten ein. Ihre Verdienste wurden mit der silbernen Verdienstplakette der Stadt Waiblingen gewürdigt.

Ihr Wirken für die Ideale der Sozialdemokratie bleibt unvergessen.

Die Beisetzung fand am 21. März 2013 auf dem Friedhof in Waiblingen statt.

"Mehr": Trauerrede Klaus Riedel, SPD-Fraktionsvorsitzender

Nachruf der SPD-Gemeinderatsfraktion und des SPD-Ortsvereins auf Irmgard Bormann

Liebe Regina, lieber Herr Keppler,
liebe Trauergemeinde,

wenn ich mich so umschaue, dann ist die Vielfalt derer, die heute zum Abschied von Irmgard Bormann gekommen sind, ein Spiegelbild ihres gesellschaftlichen Wirkens.

Schneller und überraschender als wir gedacht haben, müssen wir Abschied nehmen. Wer erinnert sich nicht an ihre Spaziergänge, die sie noch vor wenigen Monaten mit ihrer Betreuerin durch die Stadt machte. Ihre Stimme war schon gebrochen, doch sie war noch zu hören.
Liebe Regina, wir nehmen gemeinsam Abschied von deiner Mutter und von einer allseits geschätzten Freundin, Begleiterin und Motivatorin.
Für uns Sozialdemokraten und vor allem für die SPD-Fraktion war Irmgard immer ein Vorbild. Vorbild in vielfältiger Weise. Als treu sorgende Mutter, als Frau eines Gewerkschafters, als stellvertretende Fraktionsvorsitzende und als Geschäftsführerin der Fraktion. Sie war eine durch und durch politische Frau mit einer unglaublichen Sach- und Fachkenntnis. Sie hat uns buchstäblich auf Trab gehalten. Sie war Mahnerin zur Disziplin, zu politischer Aktivität und sorgte für eine perfekte Außendarstellung unserer Fraktionsarbeit. Stets wies sie uns den Weg zu Veranstaltungen mit den Worten, „da müssen wir vertreten sein“. Sie war schlichtweg unser politisches Gewissen.

Irmgard war eine Vorkämpferin für die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Sie wurde 1975, also im gleichen Jahr in den Gemeinderat gewählt wie ich und andere. Zu einer Zeit, in der solche Gremien noch ziemlich uneingeschränkt in Männerhand waren. Da gab es für Frauen in der Kommunalpolitik noch so manche Verletzung und auch Diskriminierung. Doch Irmgard zeigte es uns Männern. Schnell war sie eine von allen respektierte Rätin, von manchen auch gefürchtet. Nichts ließ sie durch. Ihrer Beharrlichkeit und ihrer Fachkenntnis war es zu verdanken, dass nicht nur sie persönlich, sondern wir alle in der SPD Waiblingen bei den Menschen draußen Anerkennung und Akzeptanz erfuhren.

Ich ging gewissermaßen auch durch ihre politische Schule. Dafür bin ich ihr bis heute dankbar.

Sie war auch nicht nur die Frau für die sozialen, also die so genannten weichen Themen. Nein, sie war zeitweise Mitglied in allen Ausschüssen des Gemeinderats. Im Verwaltungs- und Finanzausschuss, im Bauausschuss und auch im Werks- und Wirtschaftsausschuss. So erarbeitete sie sich eine breite kommunalpolitische Kompetenz und wurde für uns nahezu unersetzlich. Ihre Verankerung in Waiblinger Vereinen war für sie Grundlage für ihre kommunalpolitische Arbeit. Dort hatte sie den Kontakt zu den Menschen, zu ihren Fragen und Problemen. Bis ins hohe Alter fehlte sie bei kaum einer Mitgliederversammlung des Ortsvereins. Auch durch ihre Arbeit für die Volksfürsorge kam sie in viele Familien und verhalf ihnen zu mehr sozialer Sicherheit.

Nun gilt es Abschied zu nehmen, auch wenn noch vieles über Irmgard Bormann zu sagen, ja zu erzählen wäre. Doch genau das wird es sein, was uns noch lange in Erinnerung bleiben wird und sie uns nicht so schnell vergessen lässt.
Noch einmal sagen wir danke dafür, dass wir mit ihr einen langen gemeinsamen Weg gehen durften. Wir sagen auch dir, liebe Regina Dank. Du hast in jungen Jahren oft auf Mutter und Vater verzichten müssen – die unausbleibliche Folge ihres gesellschaftspolitischen Engagements.

Wir alle dürfen stolz auf Irmgard Bormann sein. Sie war uns Vorbild und Vorkämpferin in vielen gesellschaftspolitischen Feldern. Sie hat so manche Furche gezogen und scheute keine Anstrengung.
Dafür sagen wir danke und verneigen uns ein letztes Mal vor ihr.

Trauerfeier am 21. März 2013
Klaus Riedel, SPD-Fraktionsvorsitzender