Um 25 Prozent ist die Zahl der Vögel am Bodensee seit Anfang der 1980er Jahren zurückgegangen; weniger als 5 Gramm Insektenmassen stellte das Umweltministerium Baden-Württemberg dieses Jahr in seinem Insektenmonitoring pro Falle fest und sprach von einem „massiven Insektensterben“. So oder so ähnlich lauten derzeit leider immer mehr Schlagzeilen. Deshalb bin über die Initiative des Volksbegehrens "Rettet die Bienen" zu mehr Artenschutz sehr glücklich. Die Initiatoren haben es geschafft, das Thema wieder oben auf der Tagesordnung zu positionieren. Auch wenn es aktuell "nur" nach einer Kompromisslösung aussieht, so ist diese besser der Status quo.
Für eine ganzheitliche Lösung dieses, so wie vieler anderer Probleme muss man meiner Meinung nach an einer anderen Stelle anpacken: wir müssen weg von der (freien) Marktwirtschaft hin zu einer echten öko-sozialen Marktwirtschaft, in der es nicht mehr möglich ist, auf Kosten der Umwelt, Gesundheit oder sozialen Standards zu wirtschaften. Da diese grundlegenden Veränderungen des Wirtschaftssystems nicht so schnell umsetzbar sind, müssen wir uns vorerst mit vielen kleinen Maßnahmen begnügen. Hier ist ebenfalls die Stadt Waiblingen gefordert. Zum Beispiel mit einem Verzicht der Pachtgebühr für Landwirte, welche auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel verzichten.