Beitrag unseres Stadtrats Dr. Peter Beck im Amtsblatt vom 17.10.2019
Stellt man sich den innerstädtischen Verkehr vor seinem geistigen Auge vor, dann denkt man in den Hauptverkehrszeiten an Staus, Parkplatznot, Parken in der zweiten Reihe, auf Fußgängerwegen oder gar inmitten der Fußgängerzone, an Abgase und an Lärm. Mobilität stellt ja keiner in Frage und es ist ja schön, wenn die Waiblinger in einer lebhaften und quirligen Stadt mit vielen kulturellen und kulinarischen Angeboten leben. Auf der anderen Seite steigt nicht nur in Waiblingen der Wunsch nach nachhaltigen Formen der Mobilität. Städtischer Raum ist einfach zu kostbar, um sie zu einem großen Teil dem Auto zu überlassen. Dass darüber hinaus aus klimapolitischen Gründen eine Verkehrswende notwendig ist, bestreiten nur noch die Unbelehrbaren.
Erste Ansätze einer nachhaltigen Mobilität findet man auch in Waiblingen. Neben den Autos, Fußgängern und Radfahrern sieht man immer mehr E-Bikes und E-Scooter. Schon jetzt stehen einige Ladestationen zur Verfügung, in den kommenden Jahren werden mit Sicherheit weitere dazu kommen. Und der neue Bike-Tower auf dem Bahnhof wird die Pendler geradezu auffordern, mit dem Fahrrad auf den Bahnhof zu fahren.
Trotz dieser guten Ansätze müssen wir uns in Waiblingen viel mehr Gedanken darüber machen, wie wir die Zukunft unter dem Aspekt nachhaltiger Mobilität gestalten wollen. Dazu gehört auch das Nachdenken über größere Lösungen wie eine Anbindung der Stadtbahnlinie von Ludwigsburg nach Waiblingen, wie sie im Stadtentwicklungsplan (STEP) schon lange vorgeschlagen wird. Oder auch eine Verkehrsberuhigung durch Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 oder 40 km auf innerstädtischen Straßen. Nicht zuletzt scheint es mir erforderlich zu sein, die Idee des „Grünen Rings“ im Bereich der Fronacker- und Bahnhofstraße wieder aufzugreifen.
Bei allen Fragen zur Mobilität sollte gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer selbstverständlich sein.
