Der Alltag hat die meisten schon wieder eingeholt – und schon steht Waiblingen ein weiteres besonderes Ereignis bevor. Am Freitag, 19.09.25, feiert ProFamilia Waiblingen ihr 50-jähriges Bestehen. Ein halbes Jahrhundert Beratung, Begleitung und Unterstützung für Mädchen, Jugendliche, Frauen und Familien – herzliche Glückwünsche und ganz großen Dank. Besonders eng verbunden ist ProFamilia mit dem Familienzentrum KARO, das seit mehr als zehn Jahren als „sicherer Hafen“ mitten in Waiblingen gilt. Hier kommen Beratung, Bildung, Betreuung und Begegnung zusammen. Das Zentrum vereint eine Vielzahl von Mitgliedsorganisationen, die gemeinsam eine verlässliche Anlaufstelle für alle Generationen bilden: der Kinderschutzbund, die Diakonie Stetten, der Kreisdiakonieverband, das Kreisjugendamt, ProFramila, FRAZ – Frauen im Zentrum, der Tageselternverein sowie die Familienbildungsstätte (FBS). Sie alle nehmen sich Sorgen und Fragen an, leisten Präventionsarbeit und begleiten Menschen in Umbruchphasen.
Gerade in einer Zeit, in der existenzielle Krisen das Leben vieler belasten, wird die Bedeutung solcher Einrichtungen sichtbar. Familien stehen vor großen Herausforderungen, nicht zuletzt durch den demographischen Wandel. Ein Blick in die Zahlen verdeutlicht dies: 2024 sind in Deutschland doppelt so viele Menschen 60 Jahre alt geworden, wie Kinder geboren wurden. Damit droht Kindern und Jugendlichen mit ihren Eltern zunehmend die Rolle einer demokratischen Minderheit.
Umso wichtiger ist es, Familien zu fördern und generationsübergreifend zu stärken. Das Familienzentrum KARO und seine Partner zeigen, wie tragfähig dieses Netzwerk sein kann. Auch wenn die kommunalen Haushaltslagen angespannt sind, sollte die Unterstützung dieser Organisationen Priorität haben – gerade in unsicheren Zeiten. Denn sie tragen entscheidend dazu bei, Belastungen abzufedern und Perspektiven zu eröffnen.
Herzliche Einladung
zur Veranstaltung mit Stefan Flaig, Ökonsult GbR, Geograph und Experte
zum Thema:
Wohnungsnot bekämpfen, mit Neubau oder besser - Aktivierung im Bestand?
Montag, 22.09.2025, 19 Uhr (Eintritt frei)
ORT: Paul-Gerhardt-Haus, Waiblingen-Neustadt, Sörenbergweg 21
Inhalt:
Derzeit wird in nahezu allen Kommunen in Baden-Württemberg nach bezahlbarem Wohnraum gesucht. Dabei verfallen die Verantwortlichen fast überall auf die gleiche scheinbare Lösung: Neubaugebiete, meist für Ein- und Zweifamilienhäuser! So auch in Waiblingen mit dem Baugebiet Söhrenbergweg. Doch welche Art von Wohnraum wird wirklich gebraucht? Und hilft mehr teurer Wohneigentum, die Wohnungsnot zu lindern? Wieviel Wohnraum wurde in den letzten Jahren tatsächlich in Waiblingen gebaut? Hinzu kommt die Frage, welche Folgen der demografische Wandel auf den Immobilienbestand hat.
Anhand von neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes beleuchtet der Experte Stefan Flaig die Situation des Wohnungsbaus in Waiblingen. Der Geograph Stefan Flaig vom Beratungsunternehmen Ökonsult aus Stuttgart beschäftigt sich seit Jahren mit der kommunalen Siedlungsplanung.
Gegen das „Gemecker“ – Verantwortung haben alle …
Vor 26 Jahren wurde in Italien die Cittaslow-Bewegung gegründet. Diese Bewegung ist ein internationales Netzwerk, steht für „Entschleunigung“ und Erhöhung der Lebensqualität in Städten und stellt dabei den Menschen in den Mittelpunkt. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Übernahme jedes einzelnen Bürgers von Verantwortung auf kommunaler Ebene, in Vereinen oder anderen Organisationen. Vieles von dieser Bewegung wird auch in Waiblingen schon lange praktiziert. Es gibt ein hohes Maß an sozialem Engagement zum Wohle der Stadt. Trotzdem fällt auf, dass vermehrt über die „Zustände“ in der Stadt geklagt wird. Gerade in Zeiten, in denen das Geld knapp ist, ist jeder Einzelne gefordert. So kann zum Beispiel der „Kommunale Ordnungsdienst“ nicht an allen Stellen sein, um für Ordnung zu sorgen. Nehmen Sie sich die Zeit, um Dinge anzusprechen, die Sie stören. Ich selbst habe schon mehr als einmal Mitbürger/innen freundlich darauf hingewiesen, den achtlos weggeworfenen Müll doch wieder aufzuheben und in einem Mülleimer zu entsorgen. Manchmal ernte ich einen entgeisterten Gesichtsausdruck, manchmal auch freche Kommentare, aber sehr häufig stoße ich auf Verständnis und es entwickelt sich ein nettes Gespräch. Ein weiterer Punkt dieser Bewegung ist die Erkenntnis, dass „Mehr“ nicht immer besser ist. Lassen Sie uns das bereits „Gelungene“ betonen und erhalten. Freuen Sie sich an den vielen positiven Dingen, die wir in Waiblingen haben, sehen Sie das Gute und bringen Sie mit Ihrer positiven Einstellung andere dazu, achtsamer mit anderen und anderem umzugehen, damit Waiblingen auch zukünftig ein liebens- und lebenswerter Ort bleibt. Dr. Peter Beck
Ganz ohne öffentliche Debatte, ohne Dialog mit den Betroffenen, kam er – der Beschluss, zum 01.07.2025 die Bushaltestelle „Pfarräcker“ in Neustadt zu streichen. „Pflicht- und freiwillige Aufgaben des Landkreises“ spart der Rems-Murr-Kreis nun dort, wo es besonders wehtut: beim öffentlichen Nahverkehr. Die Stadt Waiblingen hat in diesem Jahr stolze 53,4 Millionen Euro Kreisumlage gezahlt.
Es sind vor allem Familien, Schülerinnen, Seniorinnen und mobilitätseingeschränkte Menschen, die unter dieser Entscheidung zu leiden haben. Zusätzlich stellt der neue Standort der Interimshaltestelle Pfarräcker ein Sicherheitsrisiko dar. Kinder, Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung müssen die viel befahrene Neustädter Hauptstraße überqueren. Speziell Sehbehinderte haben keine Chance selbständig die Straße zu überwinden.
Trotz einer Unterschriftenaktion mit mehr als 900 Unterstützerinnen wurde der Protest der Bürgerinnen schlicht ignoriert. Die Verantwortlichen hatten ihre Entscheidung offenbar längst getroffen – ohne erkennbare Bürgerbeteiligung.
Zudem ist die Streichung der Pfarräcker-Haltestelle keine Lösung für das eigentliche Problem: Die allbekannten Verspätungen auf der Linie 201 bestehen weiter. Fahrgäste berichten regelmäßig von bis zu 10 Minuten Wartezeit. Auch die Situation im Schülerverkehr auf der Linie 201A verschärft sich wieder deutlich: weniger Busse im Einsatz, Streichung von Fahrzeiten, überfüllte Fahrzeuge, gestresste Kinder. Beschwerden über unfreundliches Fahrpersonal kommen erschwerend hinzu.
Der ÖPNV darf nicht zum Sparobjekt verkommen – schon gar nicht auf Kosten der Schwächsten in unserer Gesellschaft.
Verzagen sie nicht beim Busfahren in den Sommerferien. Wir bleiben dran!
Einen wundervollen Sommer.
Liebe WaiblingerInnen, der Gemeinderat hat beschlossen: Die Planungen zum Baugebiet Söhrenbergweg gehen weiter.
Wahlentscheidend war eine einzige Stimme – WKZ und Stuttgarter Nachrichten berichteten bereits über die namentliche Abstimmung. Nun steht das knappe Votum gegen das deutliche „Nein“ zum Baugebiet des Neustädter Ortschaftsrats. Es sollen Wohnungen entstehen, direkt am Landschaftsschutzgebiet, wo es die von den Anwohnenden regelmäßig gesichteten Kröten laut Gutachten gar nicht gibt. Ein schickes Neubaugebiet, ohne Lösungen für die bereits überlastete Infrastruktur im Ortskern und ungeeignet für diejenigen, die günstigen, zentralen Wohnraum benötigen.
Das Projekt gefährdet auch die im Klimaschutzgesetz geforderte Reduzierung von Treibhausgas Emissionen, was zu Klagen führen könnte kein Problem?
Der Gemeinderatsbeschluss hat gezeigt: Es gibt dafür keine stabile Mehrheit bei den von den BürgerInnen gewählten RätInnen. Das birgt weitere Gefahren: Jeder Folgebe schluss – und von denen sind noch einige not wendig – ist unsicher und kann alles wieder in Frage stellen. Ist im Angesicht all dieser Bedenken, kritischen Aspekte und einer fragwürdigen Mehrheit der Einsatz weiterer Gelder für die Planungsfortführung gerechtfertigt?
Angesichts einer Haushaltslage, die uns gerade in vielen Bereichen wirklich schmerzhafte Einsparungen abverlangt?
Oder sollte hier nicht lieber die Stimme der Vernunft zum Umdenken auf rufen? Ich habe mir einige Quartiersentwicklungen in anderen Städten angesehen: Da wird auf ehemaligen Gewerbe- oder Kasernenflächen Wohnraum für alle Alters- und Einkommensklassen inklusive einer möglichst vollständigen Versorgungs-Infrastruktur geplant. Es entstehen zukunftsfähige Quartiere, er schwinglicher Wohnraum; und das entspricht auch den Bedarfen, die wir tatsächlich haben
Unrealisierbar in Waiblingen? Sicher nicht! Es würde sich lohnen, die Köpfe für Naturschutz und zeitgemäße Ideen zu öffnen!
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